MS MR - Ballaststofffrei

MS MR Konzerte/Tourdaten

Nicht, dass es nicht bereits ausreichend gefühligen Pop mit Indie-Avancen geben würde. Nicht, dass irgendwie alternativ klingende Sounds nicht auch auf Majorlabels wie Sony erscheinen könnten. Nicht, dass man nicht auch im Mainstream bisweilen überrascht werden könnte von Kreativität, Spannung und Ideen. Doch was das New Yorker Duo MS MR auf Ihrer Debütplatte aufgenommen hat, ist all dies und alles andere: independent, alternativ, Mainstream, Pop. Eher wenig davon klingt wirklich neu, einiges bereits gehört und dennoch: „Secondhand Rapture“ ist ein gelungenes Album. Produziert vom Adele- und Amy Whinehouse-Macher Tom Elmhirst klingen die 12 Stücke folglich oft ein bisschen gebraucht in ihrer Mischung aus New New Wave, Retro-Pop, Easy Listening und Elektro, mittig gelegen zwischen Florence & the machine, Boy oder Leslie Feist. Die Aura von Text und Sound gerät zudem auf Dauer leicht melodramatisch, die ständigen Dopplungen auf Lizzy Plapinger eindrücklicher Stimme überdecken manchmal deren eigene Kraft. Doch Max Hershenows Talent, das Ganze dezent zu instrumentieren, ohne Ballast, ohne Überfluss, macht „Secondhand Rapture“ zu dem, was die Vorauskopplungen „Fantasy“ und „Hurricane“ schon 2012 angedeutet hatten: ein kurzlebiges, aber kurzweiliges neues Ding am Indiepophimmel.