Das größte Kompliment, dass man Elif machen kann: Von ihrer Castingshow-Vergangenheit („Popstars“) hört man ihren Songs nichts an. Nach ihrem zweiten Platz 2009 hat sich die junge Berlinerin viel Zeit für ihr Debut „Unter meiner Haut“ (2013) gelassen. Weil sie den Anspruch hatte, etwas zu erzählen, das tatsächlich etwas bedeutet. Deshalb singt die Tochter türkischer Einwanderer über den Vater, der „nie richtig angekommen ist“. Sie singt über Erwartungshaltungen, verschmähte Liebe und den täglichen K(r)ampf, bei sich zu bleiben. Wohl der, die mit 20 Jahren schon so hellsichtig texten kann, ohne in die Kitsch-Falle zu tappen. Die Musik dazu ist reduziert: Pop im besten Sinne. Am nächsten kommt Elif einem immer dann, wenn sie sich nur von Akustikgitarre und Klavier begleiten lässt. Im Januar startet ihre erste Headliner-Tour.