Wenn sich „Eisenach“ auf „heißgemacht“ reimt und man beim schlanken Hinhören statt „Mehr Gefühl“ lieber „Mett fühlen“ heraushört, ist wieder Fettes Brot-Zeit. So weit, so gut. Album kommt korrekt und nicht ansatzweise so belanglos, wie nach den ersten Teasern befürchtet. Dachten sich alles wohl auch die Rotfloristen Hamburgs in ihrem betont unkommerziellen Kulturzentrum, der schützenswerten Roten Flora. Dass (einmal mehr) massive lokalpolitische Querelen Fettes Brot jüngst für ein Solidaritäts-Konzert auf den Plan rufen würden, überraschte nicht. Das leichte Augenreiben betrifft schon eher die Tatsache, dass sich, bei allem Respekt, die linken Aktivisten vor den tonnenschweren Konsumkarren der akut auf Höchstflamme brennenden Albumpromotion spannen ließen. Nicht nehmen ließen es sich nämlich die drei Brote, auf den offiziellen Plakaten zur Album-Veröffentlichung auch den Rote Flora-Termin zu kommunizieren. Dass am Abend des Konzertes dann das Konzert (unter Androhung einer Hausfriedensbruch-Anzeige des maroden Hausbesitzers) selbst einziges Statement blieb, fällt wohl in die Rubrik Party-Revolution. Das Hamburg-Konzert der Tour in der betont kommerziellen O2 World im Dezember meldete übrigens wenige Tage später das schon länger ersehnte „ausverkauft“. Ein Schelm, der hier jetzt Böses dabei denkt.