„Lass uns Drogen nehmen und rumfahren.“ oder „Wir werden immer jemanden finden, den wir anpumpen können.“ Ja, das klingt nach übelstem Deutschpunk – und das klingt ziemlich scheiße. Ist aber erstens kein Punk und zweitens nicht scheiße. Sondern zwei Zeilen des neuen, des ziemlich großartigen Albums von Guz. Im Hauptberuf singt der Mann bei den fantastischen Aeronauten – die im April diesen Jahres übrigens ein tolles Live-Album gemacht haben – und gehört damit eh schon zu den ganz Großen. Aber das reicht ihm nicht. Mit „Der beste Freund des Menschen“ veröffentlichte er via Rookie Records (CD, digital) bzw. Ritchie Records (LP) vor wenigen Tagen seine fünfte Solo-Platte. Los geht's auf ihr mit einem instrumentalen Stück, das sowohl Country- als auch asiatische Einflüsse hat. Und „General Guz befreit Pyongyang“ heißt. Auch danach kennt Guz keine Grenzen und spielt sich durch Indie, Singer/Songwriter und Rock N Roll und garniert das mit Folk und Jazz und Klavier und Elektronik. Und zaubert daraus sackstarke Lieder. Mit größtenteils auch noch sackstarken Texten, die nicht vom Saufen und Schnorren, sondern von ihm und den anderen handeln, von heute, gestern und morgen, von dir und mir. Und du und ich sollten daher auch dabei sein, wenn Guz uns diese Lieder singt. Alles andere wäre einfach unhöflich.