Sind Sie bereit, sich das Herz brechen zu lassen? Dann besuchen Sie doch ein Lloyd Cole-Konzert. Der Brite – inzwischen über 50 – bringt sein Publikum noch immer zum Dahinschmelzen. Als junger Mann in den 80ern hatte er mit seiner Band The Commotions einen tollen Song nach dem anderen geschrieben, insbesondere seine beiden Alben „Rattlesnakes“ und „Easy Pieces“ sind echte Britpop-Klassiker. Vor denen sich sogar manche heutige Indie-Band erfurchtsvoll verbeugt: 2006 hatten Camera Obscura mit dem Song „Lloyd, I'm Ready To Be Heartbroken“ dem Urvater eine kleine Reminiszenz erwiesen. Der Meister selbst veröffentlichte im Laufe der Jahre, immer irgendwie im Schatten seines Frühwerks und ohne an alte Erfolge anknüpfen zu können, diverse Solo-Alben. Im Song „Period Piece“ seiner neuen Platte „Standards“ besingt er das Damals, „the best of times“ – und im zugehörigen Video spielt der eigene Sohn das junge Alter Ego. Klingt merkwürdig? Ist aber gut. Und vor allem immer noch gut genug dafür, sich den einen oder anderen Stich ins Herz versetzen zu lassen. Yes, Lloyd, we are ready to be heartbroken. Auf den anstehenden Konzerten, in der ersten Reihe.