Es war die Zeit, als Katzen noch auf dem Arm schnurrten, alle deine Myspace-Freunde „Emily“ sangen, bis der Rotwein hektoliterweise ins Dekolleté lief, Jessica Simpson und Kortisoninjektionen innerhalb von wenigen Sekunden in einem Kontext schwammen und niemand das alles ausdrücklich nicht zweideutig verstehen wollte. Der Adam Green, der zu seiner Zeit 2003 bis 2004 auf „Friends Of Mine“ oder „Gemstones“ in kompletter Albumlänge nicht einen einzigen (zumindest künstlerischen!) Aussetzer zu verzeichnen hatte, ruhte später aber auch scheintot auf dem Friedhof der Kuscheltiere, während an einem besseren Ort schlechtere Menschen seine Prinzessinnen zu f***** begannen und auch die stets liebevolle Kritikerpolizei langsam zu Beziehungsgesprächen in Handschellen überging. Nach dem temporären Verlust an bösartiger Nonchalance und der verlorenen Gabe, Welthits am Fließband zu entwerfen, ist Green seit der jüngsten künstlerischen Kooperation mit Binki Shapiro wieder da, wo die Hoffnung auf das gefühlt jüngste Solo-Alterswerk weit und breit sich nährt. Immerhin wird der Mann ja auch schon 33. Vorher gilt es aber noch die Akustik-Tour im Frühjahr zu überstehen. Schön wird das.