Neben den großartigen Selbstzerstörern Naked Lunch aus Kärnten waren mir die großartigen Schwelger von Garish aus dem Burgenland immer die liebsten Österreicher. Nichts für ungut, Ja, Panik. 2005 sah ich sie zuerst in einem Club, an dessen Stelle heute ein Krankenhaus steht. Dass die „Absender auf Achse“-CD sich überhaupt noch im Player dreht, grenzt an ein Wunder, so oft wie sie gespielt wurde. Und noch immer denke ich: Wie dieser Thomas Jarmer texten kann! Bedacht, hintergründig, schelmisch. Mal macht er sich „vorsetzlich abkömmlich“, mal tobt „ganz Paris unter seiner Haut“. Alben nennen Garish schon mal „Tintenfischalarm“. Musikalisch trifft die Royal Albert Hall auf Beirut, Phantom Ghost auf Fleet Foxes, aber wer braucht solche Vergleiche bei einer Band, die stets ein Solitär war? Seit 17 Jahren machen sie das schon. Ich beneide all jene mit Lava im Herzen, die diese Band erst durch ihr neues Album „Trumpf“ kennen lernen dürfen. Dieses Album ist wie ein irrer Wutausbruch, wie eine stundenlange Meditation. Diese Musik ist für's Leben.