Mal kurz ehrlich in die Runde: Hätten Sie die Schöneberger auf dem Cover von „Bekannt aus Funk in Fernsehen“ auf Anhieb erkannt? Ich. Nicht. Schon eher zwischen den Zeilen in der Maxi-Schlüpfrigkeit von „Gibt's das auch in Groß“. Johanna von Koczian würde sich in ihrem bißchen Haushalt vermutlich im Halbminuten-Takt auf eben genau die Zunge beißen, die sich bei der Schöneberger schon längst mit mindestens einer weiteren verknotet hat. Und wir lernen, dass „Zwei Minuten“ sehr wohl für so alles Mögliche vom Eis am Stiel über das Tischgebet bis zum Sex reichen können. Oder eben auch nicht. Trotzdem bleibt „Bekannt aus Funk in Fernsehen“ noch gerade so Ü-16-Samstagabend-Show im öffentlich rechtlichen Bouquet, bekommen die Kerle das Fett im Wohlstandsbauch weg(gedrückt), wird sich nach vergangenen Wasserbettschlachten gesehnt und das alles ganz sicher mit jeder Menge kalkuliertem Humor genommen. Man(n) mag die Schöneberger nehmen wollen, wie sie ist oder auch nicht. Wenn plötzlich von der „kommenden“ Schwiegermutter die Sprache ist, erzeugt das im vorherigen Kontext seltsame Bilder. Auf die hormonell inspirierten Ansagen zwischen den Liedern auf der Tour im Frühling, darf die Welt zurecht gespannt sein. Auf den hübsch gelungenen „Herr Kaiser“-Alptraum irgendwie auch.