Ihre Lieder heißen „Schildkrötenthomas“, „Krakenduft“ oder „Zebramann“. Letzteres hat den publikumsmitbrüllfreundlichen Refrain „Schwarz / Weiß / Schwarz / Weiß…“. Die Musik des Schlagzeug/Gitarre-Duos ist dagegen vergleichsweise komplex: wilde Takt- und Laut/Leise-Wechsel gepaart mit krachigen Gitarrenriffs ergeben eine musikalische Wundertüte, aus der ganz lässig mal Noise, mal Jazz, mal Punk oder Hip Hop heraushüpft – und das in schlichtweg mitreißender Manier. Dyse sind einfach die geborene Live-Band. Vielleicht war auch deshalb die Zeit zwischen dem letzten Longplayer „Lieder sind Brüder der Revolution“ (2009) und dem nun erscheinenden Nachfolger „Das Nation“ relativ lang: Andrej Dietrich und Jarii van Gohl treiben sich vermutlich lieber auf den weltbedeutenden Brettern als im Studio herum. Das Touren führte sie unlängst zum SXSW Festival nach Texas, bevor sie – pünktlich zum Album-Release – ihre Heimat ausgiebig mit Gigs beglücken werden. Und dabei werden wieder Energie, Spaß und eine unbändige Spielfreude im Vordergrund stehen.