Ist es schlimm, wenn man beim Hören der einen immer an die andere Band denkt? Nun, wären die anderen Abba oder die No Angels: ja. Reden wir aber von At The Drive-In – dann: nein. Denn die Texas-Helden sind ja nicht mehr so wirklich existent. Also greifen wir gerne auf die Erben zurück und erfreuen uns an herausragenden Kopien. Zum Beispiel und ganz besonders an La Dispute. Denn zwar muss man die in der Vergangenheit nicht immer toll gefunden haben, ihr neues, ihr frisch veröffentlichtes Album „Rooms Of The House“ aber sollte man hören. Quatsch, muss man hören und sich die Band anschließend auch live geben. Weil diese elf neuen Lieder so faszinierend gut und vor allem erschreckend eindringlich sind. Aus jeder Pore versprühen sie Verzweiflung, Trauer, Angst, Geborgenheit und Liebe, zu jeder Sekunde spürt man was und leidet mit, zittert mit, drückt die Daumen. Verpackt wird das Ganze dann in ein ungemein cleveres Paket aus tollem, meist frickeligem Hardcore, modernermodernermoderner Rockmusik, großer Stimmgewalt und ein paar Randspielarten, die hier und da für einen Satz heiße Ohren und stampfende Füße sorgen. Und live für ein bisschen mehr: die Band spielt ab Ende April Headliner-Konzerte und Festivals wie die Pirate Satellites in Hamburg und Stuttgart oder das Impericon in Köln.