Robert Francis hatte eine verdammt beneidenswerte Kindheit: Kein Geringerer als Ry Cooder schenkt ihm seine erste Gitarre. Das war er gerade 7 Jahre alt. Wie man damit umgeht, lernt Robert dann bei John Frusciante, der als eine Art Privatlehrer ins Haus kam. Im Interview mit dem Musikexpress sagt Francis über diese Zeit: „Dass ich in seinem Haus in den Hollywood Hills sein durfte, dort durch seine Platten- und Gitarrensammlung gestöbert habe, ihm selbst beim Musik hören und machen zusehen durfte, das war sehr inspirierend für mich.“ Man kann davon ausgehen, dass der einstige Red Hot Chili Peppers-Gitarrist ziemlich stolz darauf ist, was aus seinem Zögling geworden ist. Gerade hat der 26-jährige Francis „Heaven“ veröffentlicht, sein viertes Album. Mit seiner Band The Night Tide spielt er darauf zwingenden Folk-Pop: mal mit mehr Americana, mal mit mehr 70s-Anleihen, aber stets mit Inbrunst und seiner charakteristischen Schmirgelstimme intoniert. Dass sich der Sänger auch wunderbar als Male Model machen würde, ist dabei nur eine Randnotiz.