Es hat Vorteile, wenn man berühmt ist, wenn man es zum Rockstar geschafft hat. Privilegien, Ruhm, Geld und immer ein kühles Bier in der Hand, wenn man Durst hat. Aber auf der anderen Seite wird man auch ständig beobachtet. Wenn man sein Bier wieder auskotzt. Oder wenn man vom Mann zur Frau wird. So ist es Laura Jane Grace passiert, ehemals Sänger, jetzt Sängerin der großartigen Punkrock-Band Against Me!. Das Thema schlug riesige Wellen, auch die, denen die Band seit ihrem Abschied aus der Major-Welt wieder egal war, beschäftigten sich damit, jeder sprach über die Geschlechtsumwandlung, kaum noch jemand über die Musik. Und wie reagiert die Band darauf? Sie veröffentlicht mit „Transgender Dysphoria Blues“ ihr bestes Album seit fast zehn Jahren, verarbeitet darauf natürlich die letzten Monate und Jahre und präsentiert sich dabei musikalisch so vielfältig wie vermutlich noch nie. Natürlich ist das noch immer alles Punkrock und zwar feinster Punkrock. Aber das ist auch mehr, das ist musikalisch mutig und das ist wieder die Band, die wir früher liebten und die wir wegen ihrer letzten Platten nur noch mochten. Doch jetzt zeigen Against Me! wieder Biss und Leidenschaft, zeigen, dass sie Bock haben, dass sie zu den besten gehören. Auf Platte und auf der Bühne sowieso. Wobei das nie zur Debatte stand, live waren und sind Against Me! schon immer einzigartig gut.