Eine der mit Abstand witzigsten Begegnungen mit der beseelten Liga der gewöhnlichen Gentlemen trug sich vor einigen Monaten im Hamburger Knust zu. Leitender Protagonist allerdings an jenem Abend: Geburtstagskind Andreas Dorau. Gäste: Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen und einige dutzend knallpengbumsbunte Geburtstagsluftballons. Wie das alles so munter miteinander fusionierte, war so drall und prall wie „Alle Ampeln auf Gelb“, das zügig nachgeschobene Zweitwerk der Superpunk-Resterampe. Wie despektierlich das jetzt klingt! Aber wie niederkniend, selig und erleichtert es eigentlich erdacht war! „Alle Ampeln auf Gelb“ rutscht nämlich wie aus einem Guss über die Sache mit Werner Enke hinüber, touchiert die besten Labels und musikkulturellen Institutionen des Landes, bedient sich auch mal retrospektiv im eigenen Katalog, geht alleine auf Partys, holt Dr. Fritz Fassbender aus der Gruft und fokussiert das gesamte Unglück auf einen gemeinsamen Nenner. Alles wie immer also? Irgendwie schon. Nur um ein tolles Kapitel reicher. Und um eine Tour im Spätsommer.