„Yonder“ ist da, und keiner hat es so richtig bemerkt? Oder wollte es bemerken? Dabei ist das aktuelle Rainbirds-Album eine der schönsten Fast-Zeitreisen in die längst vergangene Gegenwart geworden, die 2014 bislang bereitgehalten hat. Seit Mai nämlich feiern „Love was already there tob e found“, „Love is a better word (White city of lights)“ und natürlich das vollends unkaputtbare „Blueprint“ ein Wiedersehen mit den soundtechnischen Möglichkeiten von vorgestern. Wer die Rainbirds, also wer Katharina Franck 2014 erlebt, wird tief drinnen ein paar Tränchen der Rührung verdrücken ob des Beweises, dass die Geschehnisse aus dem Nichts, das Überraschungsalbum deluxe seinerzeit von 1987 sich über die vielen Jahre durchaus nachhaltig empfohlen haben. Auch wenn die Spatzen dreckiger Dächer immer noch als erstes irgendwas mit „sneak around the corner“ pfeifen, lohnt sich der temporäre Ohrenkitzel neu arrangierter Erfolge. Katharina Franck, Bela Brauckmann (Cultured Pearls) und Gunter Papperitz sind heute die Rainbirds, verstehen sich als retrospektive Gralshüter der Jahre während und „nach“ dem Hype und mögen den Begriff „Best of“ gar nicht. Tolle Rückschau. Tour im Spätsommer.