Black Keys, White Stripes, Black Lips? Im Garagerock-Sektor kann man schnell durcheinander kommen. Spätestens aber nach Genuss eines Live-Konzerts der Black Lips sollte sich die Nicht-The-Band aus Atlanta als unverwechselbar erweisen. Auch wenn der Titel ihres neuen Albums „Underneath the Rainbow“ nach harmlosen Hippie-Weisen klingt: die Black Lips gelten als ausgemachte Rowdies. 2009 zum Beispiel machte sich Gitarrist Cole Alexander bei einem Konzert in Indien nackig und nahm ein Bad in der Menge. In der Folge musste die Band auf der Flucht vor offiziellen und selbsternannten Sittenwächtern das Land verlassen. In Anbetracht solch spektakulärer Geschichten kann leicht untergehen, dass die Black Lips wahrlich zu den besseren des oftmals ausgelutschten Genres gehören und mit ihren Southern-Blues-infizierten Lofi-Garagepunk-Hymnen den einen oder anderen grandiosen Hit im Petto haben. Auf einigen Club- und Festival-Auftritten gibt es im August hierzulande die Gelegenheit, sich selbst davon zu überzeugen.