Ok, „Blick aufs Mehr“ war natürlich eine unbedingt naheliegende Lösung für den Axel Prahlschen Albumtitel Anno 2011. Der inhaltlich wie stimmlich zwischen allerlei anspruchsvollen Genres leicht zerbrechlich wirkende Tatort-Koloss fand darauf jedenfalls mal reichlich Freiraum für Besinnung und Einkehr jenseits des Kneipentresens oder diesseits von was auch immer. Da mag man sich vielleicht hier und da über gesangliche Spurensuchen wundern oder sich im klar besseren Fall eine Christian Brückner-Version des einen oder anderen Liedes wünschen. „Ich bin nun mal so“ geht sogar als zittrig unbeholfene Ballade durch, für die man sich fast ein Duett mit Sven Regener wünschen möchte, und sowieso bitteschön: keinen Deut weniger Dramatik aus dem Orchestergraben Babelsberg. Ob der geneigte Empfänger darüber hinaus die Diskussion über das Wohl & Wehe singender Schauspieler fortspinnen möchte, erscheint vergleichsweise sehr viel weniger unterhaltsam, als ein durchschnittlicher Krimiabend. Wie viele neugierige Menschen während der Tour im Herbst/Winter ohnehin nur mal „den Thiel sehen gehen“ möchten, bleibt ja ganz am Rande ohnehin ein ungelöstes Rätsel. So lange sie nicht stören, bitte.