Ok, „Bored in the USA“ klopft schon jetzt im sehr frühen 2015 unter dringendem „Song(s) des Jahres-Verdacht“ an die stets offenen Türen der Musiker-Polizeistationen. Josh Tillman, der alte Fleetenfuchs. Als Schlagwerker inmitten der Seattle-Folk-Rock-Buddies und umgeben von reichlich Sorgenfalten geht es aber auch auf Stücken wie „I love you, Honeybear“ reichlich wenig kuschelig weichgespült zur Sache. „Bored in the USA“ kostet Zeit, nimmt den Geist des vorangegangenen „Fear Fun“ auf. Vater Honigbärchen räkelt sich aber auch mal für Bruchteile von Momenten vom verwaschenen, kratzigen Flokati zur Plattensammlung, die unter „J“ wie Josh Tillman halt auch Jonathan Jeremiah einsortiert hat. Plötzlich trompeten Fanfaren. Niemals gehst du so ganz. Die Fleet Foxes abschütteln wie einen Drumstick? Verwegener Gedanke. Plötzlich Beats, Elektro, immer wieder perspektivische Wechsel, sogar in das Über-Ich, oder so. Nicht nur „The night Josh Tillman came to our apt.“ ließe sich übrigens mit größerem Orchesterbesteck vorstellen. So wie der „Bored in the USA“-Auftritt beim Lettermann halt. Oder wie es die Seelenshow „Nothing good…“ fast nicht mehr dezent durchklingen lässt. Für zunächst zwei Konzerte im Frühjahr muss das kurze Glück reichen. „Bored in the USA“? Best of the USA! Berlin und Hamburg sind ehrlich zu beneiden.