Mag sein, dass diese meine Überschrift ähnlich vorhersehbar ist, wie mein überbordendes Interesse an der Band Tonbandgerät aus Hamburg. Denn ja, ich subjektiviere bis zur Maßlosigkeit, verspüre schon seit dem ersten Album der vier Hochsympathen wieder temporäre Lustgefühle am öffentlich-rechtlichen Radioformat und blättere auch mal verstohlen in der „Brigitte“, wenn sie über diese „ehrliche Pophoffnung“ ein paar Zeilen verliert. Und jetzt der Nachfolger, der am 1. Mai erscheint. Es gab Gelegenheit zur Hörprobe. Die Band war produktiv, Sänger Ole wirkt im Gespräch glaubhaft euphorisch. Die neuen Lieder müssen raus. Die schon veröffentlichte Single „Sekundenstill“ geht dabei noch am ehesten als Tonbandgerät-Marke durch. Sophia darf ab sofort nicht mehr „nur“ als emphatische Textkonstrukteuse glänzen, sondern auch mal im Refrain ran. Wer Überraschungen erwartet, mehr Umlaufbahnen, Impulse, eine perspektivisch variablere Produktion und vielleicht sogar ein paar mehr Instrumente als zuletzt, wird nicht enttäuscht werden. Dass einige der Lieder natürlich schon mal auf der einen oder anderen Bühne ausprobiert wurden, wird die Die-Hard-Fans freuen, die sich so oft und gerne mit der nahbaren Band identifizieren können. Sogar „Mauern aus Beton“ kann das nicht ändern. Doch wer an allen Orten unreflektierte Harmonie befürchtet, liegt auch auf dem neuen Album wieder daneben. Zuhören hilft. Hingehen auch: Tour im April.