Greg Haines zu unterstellen, er langweile seine Anhänger, wäre in etwa ebenso grandios vermessen, als wünsche man sich von Nils Frahm endlich mal einen flotten Tanz auf der Bühne. Was beide Künstler vereint, ist jedoch die eingekehrte Herkunft. Kammerspiel, Introspektion, irgendwas auf allerengstem Raum. In der Fußballersprache tanzen besonders talentierte Könner ihre Gegner, und manchmal auch Mitspieler, auf dem berühmten Bierdeckel aus. Und obwohl sowohl Haines als auch Frahm sehr wohl deutlich mehr Fläche zu bieten haben als die schnöde Kneipenpappe, ist an dem Vergleich schon was dran. Oder war. Denn Haines öffnete sich 2013 auf „Where we were“ der Tanzfläche. Ok, vielleicht nicht der Tanzfläche, wie wir sie im Normalfall assoziieren würden. Doch trotzdem war da plötzlich Lust, Luft und trotz allem noch immer reichlich wenig Spielraum rund um die diffizilen Klanggerüstbauten. All das ist nach wie vor mit „Tüfteleien“ noch immer unzureichend umrissen. „Where we were“ bleibt nämlich an allen Rändern unscharf, verwirkt sich an keiner Stelle das Recht fast, noch mehr Aufmerksamkeit zu fordern als alles was vorher schon war. Köpfe und noch viel mehr Knöpfe. Doch wäre Haines ohne die verschiedenen organischen Zutaten auf den Bühnen „nur“ ein weiterer verkabelter Nerd hinter obskuren Schaltpulten. So jedoch wird ein Clou draus. Im Mai.