Jackson Browne einmal mehr über „Running On empty“ zu definieren, erscheint billig und einfach. Doch mich pubertierendes Emowrack enttäuschten seinerzeit gleich beide blutleeren Nachfolge-Alben. Wie eine Verschwörung blieben also die viel zu romantischen Tour-Impressionen des Jackson Browne von 1977 zurück. Woran aber auch das unvergessen magische Cover-Artwork seinen Anteil hatte. „Running On empty“ war allerdings kein herkömmliches Live-Album, auch wenn es sich in jeder Rille immer wieder so anfühlt. Und nicht ein einziges verdammtes Klischee, das es nicht ins Hotelzimmer-Studio oder später doch noch auf die Bühne schaffen sollte. Geschweige denn, dass Browne auch nur annähernd den Großteil der Lieder selbst geschrieben hätte. War es am Ende doch nur das von unzähligen Radiostationen dankbar übernommene „Stay“? Eine Legende, die ohne das vorangehende „The Load-Out“ nicht mal die Hälfte wert ist. Oder sogar ohne das komplette Album, auf dem man im Hintergrund, rechts und links der Spuren so hübsche kleine und große Details erleben und entdecken kann. Listigerweise waren die enthaltenen Live-Tracks allesamt bis dato unveröffentlichte Stücke, war „Running On Empty“ sogar im allerbesten Sinne Stückwerk. Und für mich persönlich der alles verlockende Türspalt in eine Welt, die es erst Jahre später wirklich zu entdecken galt. Tour im Sommer.