Alles war so einfach. Nice. 2009 auf „Nice, nice, very nice“. Weil man sich so einen Albumtitel ja eigentlich gar nicht ausdenken kann, ohne Lieder wie „Robots“ zu schreiben. Hat eigentlich mal jemand gezählt, wie viele Momente, Minuten und mäandernde Gemütlichkeiten lang dessen Outro nachhallen kann, ohne zu schmerzen? Die Antwort ist: sehr. Ärgerlich alleine daher, weil auf genau diesen Moment des Ausklangs noch zehn weitere fiese Ohrwürmer warten und das Album damit in meine ganz persönliche Hurra-Geschichte eingehen musste. Allein schon, wie „The Indie Queens Are Waiting“ so zarte Talking to Turtles-Momente besitzt. Oder umgekehrt weil das egal ist. Bald aber folgen diese „Telegraph Road“-Momente, von denen schon die Dire Straits in ihrer besten Phase wussten, als der Begriff „Gentrifizierung“ noch wenig mit populistischen Inhalten gefüllt war. Das aktuelle Album „Club Meds“ (wir lassen das ebenso tolle „Oh, Fortune“ mal kurz links liegen) in der Formation Dan Mangan & Blacksmith ist nämlich gar nicht mehr froh. Jedenfalls legt sich eine schwebende Bittersüße über das zubetonierte Land der Lieder. Wer bei „Vessel“ nicht sofort an Peter Gabriels Klagelieder denken muss, hat übrigens einen Teil der Musikhistorie ausgeblendet oder vergessen. Wer durch „Club Meds“ spaziert, ohne graue Schleier wahrzunehmen, hat rosarote Linsen auf den Augen. Und wer, wie die Spex, den New Model Army-Moment in „Mouthpiece“ bedrängt, dem ist tatsächlich schon der meiste Humor abhanden gekommen. Willkommen in der genau richtigen Stimmung für Dan Mangan & Blacksmith. Tour im Spätsommer.