Himmel, war das phatt, als die Apparat-Klone Moderat im vergangenen Jahr Clubs und Festivalbühnen bespielten. Insbesondere der High-End-Auftritt auf dem Melt! Festival vor Portishead darf als unbedingtes Maß vieler eklektischer elektronischer Dinge in bester Erinnerung bleiben. Aber das ausnahmslos angenehme, moderate Gefühl ist nicht mehr als heißer Schnee von gestern, und mit der Schmelze stehen unmittelbar wieder Apparat im Saft. Die wiederum spalteten in Person von Sascha Ring zuletzt 2012/2013 mit dem Theaterauftrag „Krieg und Frieden“ die hehre Gemeinde. Doch war es damit nicht genug der Bühnen. Seine Musiken für den Film „Traumland“ sowie für „Il Giovane Favoloso“ wurden mit begehrten Filmpreisen ausgezeichnet. Damit habe Ring aka Apparat „eine persönliche Wahrnehmung der Welt zu einem emotionalen Gefüge von völlig ursprünglicher Schönheit verarbeitet“, war seitens der Jurymitglieder in Venedig zu vernehmen. Eine Inszenierung von Dostojewskis „Dämonen“ am Schauspiel Frankfurt folgte, und die Musik für eine Ridley Scott-Filmproduktion ist ebenfalls in Arbeit. Apparat ziehen die große Leinwand auf und differenzieren sich musikalisch stets weiter aus. Nebenbei zieht Sascha Ring auch noch ein Kind groß. Und wer würde es ihm verübeln, wenn daraus nicht auch noch mehr entstünde. Es bleibt also spannend. Tour für Feinschmecker im Herbst.
