Die Jugend-Bigband aus Rheinland-Pfalz hört auch auf den Namen Phoenix Foundation. Freilich ohne „The“ davor. Nicht nur dieser marginale Zusatz unterscheidet, wenig überraschend, The Phoenix Foundation aus Neuseeland von der einheimischen Kapelle. Was also ist aus Folkrock geworden seit den Waterboys, die mir erst vor einer Stunde unter die Ohren kamen? Vielleicht so viele Spuren mehr, dass von der ursprünglichen Idee bald nur noch gerade ein paar Spurenelemente übrig sind?
The Phoenix Foundation jedenfalls zählen nunmehr bereits Album Nummer sechs, und das hört zehn wunderschöne Lieder lang passenderweise auf den ähnlich schönen Titel „Give Up Your Dreams“. Gar nicht aufgegeben haben die Herrschaften aus der Ferne ihre Lust auf Eskapaden und allerlei farbenfrohe Gimmicks, die auf Hörers Entdeckung warten. War der Vorgänger noch ein bisschen zu überkandidelt in die Geschichte eingegangen, quillt das sechsköpfige Popkonzentrat jetzt wesentlich zielsicherer aus den Poren. „Prawn“ ist so eines der schönsten Beispiele für die Melange aus folkiger Wurzelei und Postmoderne. „Bob Lennon John Dylan“ bleibt dann auch auf „Give Up Your Dreams“ nicht der einzige krude Moment zwischen Liedern, Lust, Leid und Laster. Wer nicht Gefahr läuft, sich selbst die tollsten Melodien auch durch den gehobelten Einsatz mehrstimmiger Gesänge verleiden zu lassen, ist goldrichtig bei The Phoenix Foundation. Die nennen das, sicherlich ein bisschen verschmitzt, auch schon mal selbst „Technicolor“. Wie gut sie damit in den Herbst passen. Leider nur für zwei Konzerte im November bei uns.