Eigentlich hätte man es vorausschauend schon fühlen müssen. „Welcome to the Internet“ konnte sich nur vor einer einzigen Referenz verbeugen, buckeln, in die Knie zwingen oder sich irgendwie anderweitig obszön vereinnahmen lassen. Dass ausgerechnet ein Tauchgang durch Ho(l)y Johnsons Spermasee „Welcome to the Pleasuredome“ Fraktus' zweitem Album zum Vorhörspiel gereichen würde, setzt Maßstäbe auf der nach oben offenen Strunkschen Querflötenskala. „Saugetücher“ kommt dem in unabdingbarer Konsequenz dann auch gleich nach, philosophiert über die Vorteile eines, nun, sehr klebrigen Humors und nimmt auch sonst keine Rücksicht auf romantische Gefühle. Melodien, Songwriting? Ich bitte Sie. Fraktus nutzen auch auf „Welcome to the Internet“ die besten Fragmente preiswerter Achtzigersounds, um zwischen „Maler und Lackierer“, einem „Cousin aus Suppe“ oder „Musik aus Strom“ in die bereitwillig stinkenden „Schuhe aus Glas“ zu steigen. Nur um so viele Nullen und Einsen wie eben irgendwie möglich mit unmittelbar wirkendem Wahnsinn zu injizieren. Dass man damit den originalen Vorbildern von damals in gar nichts nachsteht, ist ja der Treppenwitz der drei Hochmeister und ihrer durchdeklinierten Vorgeschichte. Man muss halt auch von Zeit zu Zeit mal daran erinnert werden, dass die Welt zu keinem Moment ihrer Musikgeschichte nichts weniger vermissen würde als den Vocoder-Effekt. Extrapunkte für „Mary Poppins“, das „Wunder von Bernd“ und die Landung des Heilands in Süderbrarup. Mehr geht nicht. Tour im Januar.