Es war das Eurosonic-Festival 2015 in Groningen, es war eine Art Schulaula und es war überaus spannend. „Freigeister der Diskotheken schütten melancholische Parolen auf die Tanzfläche“, sagten Klaus Johann Grobe aus der Schweiz. Ich sage: „'Les Grecks' ist ein kleiner Welthit“. Und alle anderen sagen am Ende: „Hat uns doch keiner etwas davon erzählt!“. Willkommen im Tal Dilemma. Synthesizer-Orgel, ein Schlagzeug und der Bass. Klingt nach einer Bauanleitung aus dem Hause Kante, bildet aber nur das Fundament des Shoegazer-Duos ab. Klaus Johann Grobe klingen auf „Im Sinne der Zeit“ wie Nerds, die versuchen, Musik mit aller Gewalt aus alten, entschleunigten Krimis zu entführen. Und zwar mitten aus dem Bildschirm eines betagten Röhrenfernsehers kurz nach dem Anglühen. Weil diese Musik schwarz-weiß daher kommt, pinseln Klaus Johann Grobe einen Teil davon bunt an oder geben ihm lustige Namen. Solche wie „Kothek“ oder „Schlaufen der Zukunft“. Dazu singen zwei junge Menschen Zeilen, denen man Stück für Stück die Zitate aus der Seele lechzen möchte. Fast geht vergessen, dass all das hier immer noch in einer zwar freundlich kahlen, weißen aber eben auch sehr fremd wirkenden bildungsinstitutionellen Umgebung passiert. Sitzfleisch, Tanzbein & Kopfnicker-Tourette kreisen im Raum wie Murmeln umeinander. Kennt ihr noch: Aus Glas, trotzdem selten durchsichtig. Klick und klack. Die Klaus Johann Grobe-Tour im Winter (inklusive Einblicken ins kommende Album) auch auf deiner Tafel. Jede Nichtteilnahme wird angekreidet.