Es geht auch anders. Life Of Agony haben keine Facebook-Seite, auf ihrer Website posten sie alte und neue Live-Videos und Tourdaten, und das letzte Studio-Album erschien 2005. Und trotzdem reisen sie gefühlt pausenlos um die Welt. Und trotzdem sind ihre Konzerte gefühlt immer ausverkauft. Und vor allem sind ihre Konzerte trotzdem immer wieder großartig, aufregend und mit das Beste, was man sich live so geben kann. Und das liegt an genau drei Dingen. Punkt 1: die Songs. Denn die sind tatsächlich zeitlos, die haben auch nach 20 Jahren nichts an Klasse, Wichtigkeit und Intensität verloren. Songs wie „This Time“, „River Runs Red“, „Method Of Groove“ oder „Through And Through“ sind noch heute atemberaubend und aufregend, besser kann Hardcore nicht klingen. Punkt 2: die Band. Man nimmt Mina Caputo, Alan Robert, Joey Z. und Sal Abruscato zu jeder Sekunde ab, dass sie genau jetzt auf genau dieser Bühne stehen wollen, um genau diese Songs zu spielen. Und das mit der Liebe und der Leidenschaft, mit der sie es früher, ganz früher und ganz ganz früher getan haben. Kein Spruch, kein Sprung, keine Reaktion wirkt falsch, jeder Moment ist ehrlich und jeder Moment eines Life Of Agony-Konzerts ist besonders. Punkt 3: die Fans. Wir wollen hier nicht von Fans von The Grateful Dead oder Pearl Jam reden, doch die LOA-Fans sind mindestens genau so treu. Wenn die Band kommt, kommen auch ihre Leute. Und wenn Mina dann „If You Don't Walk With Me“ anstimmt, singt ein jeder „I Will Walk Alone“ zurück und der Kessel brennt. So war es immer und so wird es immer sein. Muss man erleben. Und das jedes verdammte Mal.