Wer dieser Tage auf der Suche nach Informationen ist, die aus dem Hause Schamoni stammen, fängt schnell loderndes Feuer. Dummerweise liegt das aber mehr an der ursprünglichen (und unkontrollierten) Kraft des Elementes, das den Golden Pudel Club in Hamburg zwischen Schutt, Asche und der Suche nach dem Phoenix hinterließ. Hier ein Punkt, denn das gehört zwar zu Schamonis Leben ebenso wie sein richtiger Name, aber die Kunstfigur ficht ja all das keineswegs an. Obwohl wir über eine Nacht zum Vergessen sprechen gerade. Apropos die vergessenen Dinge und Menschen. „Unglaublich, wie geil deutsche Musik sein kann“, jubelt das Online-Blatt laut.de – und direkt hinter mir schleicht in solchen Momenten immer das mindestens dickste Fragezeichen seit Rudi Carrells Legenden-Showquiz „Am laufenden Band“. Warum zur Hölle soll Musik aus diesem Land per se auch minderwertig sein? Zu viele Metaebenen gerade, also weiter im ursprünglichen Takt: Nun gab es ja bei Schamoni schon einige Schnittstellen mit deutscher Schlagergeschichte, seit er aus Lütjenburg in die große Stadt kam. Fingerzeige, Gesten, eine Deutung hier, ein schönes Cover dort. Aktuell: Rocko Schamoni & Tex Matthias Strzoda, dazu eine große Lust auf Hits & Unveröffentlichtes, auf ein paar Lieder aus der Orchester Mirage-Ära und andere, klitzekleine Superlative. Mit Niveau & Chapeau. Wer eine Revue will, wird sie zwischen den vielen Zeilen vielleicht finden. Und das Feuer? Brennt auf der Tour im Frühling. Das macht Hoffnung. In jeder Hinsicht.