„Kiwi Folk“ geistert als Stichwort durch das Netz. Nun gut: Aldous Harding kommt aus dem kleinen neuseeländischen Hafenstädtchen Lyttelton. Ihre mit rauer Stimme vorgetragenen zart besaiteten Folk-Songs erinnern allerdings weniger an dort beheimatete Südfrüchte. Sie stehen in der Tradition großer Folk-Musikerinnen à la Vashti Bunyan oder Linda Perhacs, die mit minimalistischen Mitteln große Musik zu schreiben wussten. Den Stücken von Hardings selbstbetiteltem Debütalbum wohnt eine dunkle Schwermut inne, sie hat etwas Geheimnisvolles: „I'm sorry. These songs are beautiful, but I don't know why“, schrieb ein Kritiker. Gibt es ein schöneres Kompliment? Wer dem Mysterium auf die Spur kommen will, hat auf den kommenden Konzerten Gelegenheit dazu.