Eine Abschweifung allererster Klasse eben kurz: Wer die Beginner aka Absolute Beginner aka Absolute Beginners spürt, der kommt ja nicht vollends an Bowie vorbei. „Absolute Beginners“ aus dem Jahr 1986 werde ich jedenfalls auf dem Weg zum nächsten Beginner-Konzert in Dauerschleife hören. Inklusive Saxophon-Solo in Minute Fünf der epischen „Full Length-Version“. Aber Schluss mit Sentimentalitäten. Wer die Beginner 2011 bei der angeteaserten Live-Reunion in Berlin erlebte, dürfte sein heutiges Sitzfleisch auf der harten Wartebank binnen von Augenblicken zerrubbeln. Es wurde nämlich nicht nur gefühlt nass vor lauter Freudentränen rund um eine nahezu perfekte Show an jenem Sommerabend. Den Boden tanzten ein paar Tausend glückliche Gustav Gänse wieder ratzfatz trocken. Vor einer Bühne, die ihnen rein gar nichts vorenthielt, was gut, wertvoll und zwischen Mitte Neunziger und Mitte Zweitausender relevant war. Dass es den Beginnern besser denn je geht, mag angesichts des Albumteasers Interpretationsfrage sein. Ob das neue Album ab 26. August neuen Krach erzeugt und alle alten Kracher mit ins Boot holt? Beides total egal, ehrlich. Für mich ist das schmetterlingshafte Gefühl, die Beginner zu lieben, eine ähnliche Lebensversicherung wie die ewige Dauerkarte am Millerntor in St. Pauli. Alleine schon deshalb, weil fast niemand jemals (außer Kettcar…) schönere Zeilen über Hamburg verfasst hat. Der Winter bleibt hart, der Sommer ein Witz. Schluss mit Sentimentalitäten? Niemals. Der Run auf die Tickets für Festivals und Tour im Herbst hat längst begonnen.