Wer in den 60ern durch die Straßen Manhattans zog, konnte einen Wikinger antreffen, der merkwürdige Musik spielte. Seit den frühen 70ern musizierte in den Straßen von San Francisco eine Frau mit einem blinkenden Flügelhelm. Im Gegensatz zu ihrem New Yorker Pendant Moondog fühlte sich The Space Lady weniger der klassischen Musik verpflichtet. Meistens spielte sie Coverversionen bekannter Songs auf einem kleinen Casio-Keyboard – aber auf ganz eigene Weise: die minimalistischen Keyboard-Sounds und ihre engelsgleiche, mit Echo- und Hall-Effekten unterlegte Stimme gaben ihrer Performance stets etwas Entrücktes und völlig Losgelöstes. Als käme sie von einem anderen Stern: Peter Schillings „Major Tom“ hat sie übrigens auch im Programm. Und sicherlich auf der Setlist, wenn sie im Rahmen ihrer Europa-Tour nun über hiesige Bühnen schwebt.
