Heißt der wirklich Michael Drummer? Da ist der Name wohl Programm. Und das stoisch, treibende Drumming bekanntlich ein wesentliches Stilelement des Krautrocks. So auch bei den Neo-Krautrockern von Camera, bei denen Herr D. am Schlagzeug sitzt. Mit „Phantom Of Liberty“ hat die Band jüngst ihr drittes Album vorgelegt – und ihren Sound perfektioniert: der erinnert nach wie vor stark an die üblichen ikonischen Verdächtigen wie Can, Harmonia, undsoweiter. Allerdings haben die Berliner ihr eigenes Wunderland mit Affenfäusten und tribalistischen Mangos geschaffen, das sie mit raffinierten Synthie- und C64-Sounds beschallen und lässig schwebend durchgleiten. Die Richtung der Reise? Einfach vorwärts, Ankommen gilt nicht. „Der Beat hämmert wie der Puls eines Liebespaares auf der Flucht vor einer rassistischen Schlägertruppe“, formuliert das Label Bureau B etwas verwegen. Das lassen wir einfach mal so stehen.
