Endlich mal wieder eine The-Band, die auch bei mir mit voller Punktzahl alle Mauern einreißt. Warum das trotzdem ein bisschen gedauert hat, ist schnell erklärt. Denn so schluffig wie Brooks Nielsen, Matt Taylor, Kyle Straka und Anthony Braun Perry um die Ecke kommen, möchte man ihnen die Schuhe besohlen, die eigentlich sowieso ein paar fluffige Zentimeter über der Bodenhaftung schweben. Und dann die Sache mit dem Genre. Landwirte-Rock, braungebrannte Surflehrer-Tunes, Pop in so ausgedehnter Zeitlupe, dass sich jeder Beat im Nirgendwo zu verflüchtigen scheint. Julian Casablancas fand höchsten Gefallen an der kalifornischen Kombo und nahm sie unter Vertrag auf Cult Records. Apropos Kult. Wer sich den Pulp Fiction-Soundtrack auf ungefähr halber Umdrehungszahl vorzustellen vermag, ist schon recht nahe dran. Das ändert sich alles auch auf „Night Ride“, der ersten Auskopplung von „City Club“ nicht, die am 30. September erschien. Was die Qualität des entschleunigten Ohrwurmes vor Casablancas Gnaden nicht im Geringsten anficht. Es ist alles andere außer Tag, es ist urbane Atmosphäre, es ist irgendwas mit Abhandenkommen oder zumindest ein tüchtiger Drift in irgendein unbekanntes Nebenan. The Growlers: Schon der Name lässt sich doch in eine gefühlte Unendlichkeit ziehen. Dabei sind die Kollegen dennoch so nah dran, als gäbe es keinen Teich zwischen ihrem und meinem Kontinent. Wer jetzt ein bisschen Lust auf Interpretationen bekommen hat, beschäftigt sich noch mit der deutschen Übersetzung von Growler. Ein bisschen witzig sind deren Optionen nämlich allemal. Tour ab November.