Erlaubt ist, was gefällt. Vita Bergen gefallen, und das sehr sogar. Nicht nur auf „Disconnection“ mit einem der schönsten Album-Artworks der vergangenen Zeit. Es traf sich zudem auf dem Immergut Festival 2016, dass die schwedischen Indies die sehr gut gefüllte Zeltbühne in ein abendfüllendes, tiefes, ehrliches Glück tauchten. Warum taten die das? Vielleicht auch aus einer Sehnsucht nach der Rückkehr Dritter heraus. Denn, um ganz ehrlich zu sein, könnte beim kreativen Noten entschlüsseln rund um die Kompositionen und Arrangements auf „Disconnection“ der eine oder andere Tropfen Kerzenwachs und Wein zwischen glühenden Arcade Fire-Alben geflossen sein. Vielleicht auch ein Jota Sigur Ros, wenn die jemals ein paar Lichter mehr angeknipst hätten. Aus der Nummer kommen William Hellström, Robert Jallinder, Bénédicte Piauger, Andreas Jallinder, Gustaf Gunér, Hampus Bergh und Jakob Kullberg nicht einmal (und eigentlich schon gar nicht) stimmlich raus. Dazu könnte man jetzt noch von unbändiger Energie fabulieren und beim einen oder anderen Stück die melancholischen Ursprünge zwischen ein paar wenigen deutlich besseren Zeiten aus den Achtzigern suchen. Vielleicht haben die beiden Herrschaften Hellström und Jallinder letztlich auch nicht ganz ohne nachhaltiges Bewusstsein ihr Studium in Ökonomie hingeschmissen. Denn unterstellen wir mal vergleichsweise geringe Mittel in der Produktion, dann passt das Ergebnis schon zumindest in den Vorraum einer Kathedrale. Ganz schön effektiv. Tour im Januar.