Wer am 10. Oktober letzten Jahres das Morgenmagazin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einschaltete, traute womöglich seinen Ohren nicht: auf der Bühne standen Oum Shatt mit ihrem Song „Power to the Woman of the Morningshift“, und Dunja Hayali wedelte mit dem Cover des selbstbetitelten Debüts gen Kamera. „Reisebüro-kompatible Exotik-Plattitüden“ will Frontmann Jonas Poppe in seiner Musik nach eigener Aussage vermeiden. Aber zumindest in diesem Moment träumte sich sicher so mancher MoMa-Zuschauer in ferne Winkel der großen weiten Welt. Denn die an diesem Tag dem Untergrund entstiegenen Herren von Oum Shatt verstehen es, Melodien des mittleren Ostens mit Rock'n'Roll des mittleren Westens zu verbinden – und das auf eine wunderbar mystisch anmutende Art und Weise, ganz ohne „trübe Weltmusik-Klischees“. Wer in den Spiralnebel des Oum Shattschen Klangkosmos eintauchen möchte, hat auf der nun startenden langen Tour ausgiebig Gelegenheit dazu.