Plötzlich läuft „Come Away“ vom 2016er Album „Know Where To Run“. Barry Adamson ist im Haus und bringt diese unwohlig wohlige Unsicherheit mit. Kein „Wo habe ich das schon gehört?“, aber ein unterschwelliges, guttuendes „Ich möchte gerne mehr davon“. „Davon“ weist im Falle des exzellenten Bassisten Adamson über seine mit Howard Devoto 1977 gegründete Band Magazine und seine Mitwirkung an den ersten beiden Visage-Alben um die Ecke zu Nick Cave & The Bad Seeds, deren aktives Mitglied der Brite vor 1987 war. Plus Mitwirkung an The Birthday Party. Alle Achtung. Acht Soloalben in den vergangenen dreißig Jahren haben – wenig überraschend – das beste Zeug für lange Abende im verschwindenden Winter. Von Adamsons Fingern in so gänzlich unbedeutenden Soundtracks wie „Natural Born Killers“ oder „Lost Highway“ mal ganz zu schweigen. Von so Remixen wie denen für Depeche Mode oder den Einstürzenden Neubauten mal ebenfalls. Und wer die Geschichte vom Grafikdesigner aufnimmt, der sich seinerzeit dem Punkrock-Lager anschloss, der ahnt die heutigen Signaturen auf Adamsons kapitelhaften Post-Noir-Werken. Wäre es nicht so strunzdämlich und latent herabwürdigend, müsste einer wie Barry Adamson auf ewig als Toursupport aller Cave-Shows fest gebucht sein. Doch dafür ist das alles hier viel zu stark in jeder Definition. Längst nicht nur „Come Away“ fleht nämlich geradezu danach, von einem wie Großmeister Nick gegeninterpretiert aka geadelt zu werden. Barry Adamson: Auf Tour im April und Mai.