Sleaford Mods gucken dich mit dem Arsch an. Ok, zumindest kursiert in den sozialen Kanälen ein hübsches Foto, auf dem Jason Williamson und Andrew Robert Lindsay Fearn mal vom hinteren Ende eines sehr großen Doppeldeckerbusses auf den nachfolgenden Verkehr schauen. Grün lackiert ist der Bus. Rot sehen die Sleaford Mods dennoch immer noch. Wer hier jetzt schon Metaebenen oder gar Metaphern gefunden hat, darf diese spalten und behalten. Post-Punk-Hip-Hop passiert nach „Key Markets“ natürlich auch auf dem neuen Album „English Tapas“. Würde man lediglich die wenigen unverändert rudimentären Sounds auf sich wirken lassen, läge der Trugschluss nahe, die Sleaford Mods seien auf versöhnlichem Kurs unterwegs. Glaubst du aber selber nicht. Denn wenn sich das soziale Geschehen in Britannien schon verhält wie ein zerfallendes Atomium, dann mag Wut kein guter Ratgeber sein. Wohl aber Versprechen, in jedem noch so kleinen Widerstandsnest immer und immer wieder zu zündeln. Soziale Wärme lässt sich dafür ja weiträumig definieren. Und sonst so? Wenn ein Aydo Abay, in seiner Funktion als Blackmail-Vorstand auch nicht gerade für Blätter vor dem Mund bekannt, mal vor Jahren ankündigte, mit dem folgenden Konzert sein Publikum „zerficken“ zu wollen, dann obliegt den Mods die darüber liegende Eskalationsstufe. Keine Überraschung, dass sie diese regelmäßig mit Leichtigkeit nehmen. Zuletzt im November. Selbstverständlich auch auf ihrer Tour im blühenden Landschaftsgefüge im Mai.