Gut, man kann ja mal weg sein. Portugal. The Man waren das eine Weile. Aber tritt man dann mit einem Killer wie „Feel It Still“ mitten in die Haustüre, grinst unter der Schirmmütze hervor und spielt ein Konzert wie vom anderen Planeten? Zitiert dazu die Beatles und Pink Floyd? Lässt die gefühlte Temperatur im Hamburger Molotow auf irgendwas mit fünfzig Grad wachsen? Ja, verdammt, genau alles das tun Portugal. The Man, und sie tun es mit vollem Recht samt höchstem Wirkungsgrad. Denn „Feel It Still“ ist nicht nur ein unmittelbarer Welthit, sondern fühlt sich im allerbesten Sinne sogar so an, als wäre er das schon mindestens seit 1966. Was für ein fantastischer Vorgeschmack auf „Woodstock“. Einem Album, das nicht nur dicke Schlitten, sondern auch Messlatten im Feuer zerbersten lassen wird. Apropos Zerbersten: Nach der ganzheitlichen Offenbarung in Hamburgs schönstem Club konnten ein paar Tage später auf dem Immergut-Festival nicht einmal eklatante Soundprobleme die von der Bühne aus versprühten Funken wirklich runterkühlen. Abgesehen vielleicht von John Gourleys kurzen handgreiflichen Dialogen mit einer der Monitorboxen und einem zwischenzeitlich kurzen, sagen wir mal, unwirschen Abgang, war das wahrer Frieden, viel Freude und reichlich Eierkuchen. Zusammengefasst: Portugal. The Man sind eine der Bands der Stunde, des Jahres, eigentlich schon aller Zeiten. Die Tour im Spätsommer gilt als nicht verpassbar und schreit nach einer Mitfahrt durch am besten alle Städte. Hören Sie es genauso?