Billige Sonnenbrillen, Plastik-Schnaps, blecherne Bierdosen, noch mehr Pilsener, ungelenke Bewegungen und ähnlich viel Spaß wie damals auf deinem Schulhof: Maurice Summen hat entweder zu wenig oder zu viel Zeit. Je nach Perspektive. „Es stehen bei der Familie Summen mehr Musiker auf der Bühne, als bei jeder anderen Band bei der ich bisher mitgespielt habe“, reüssiert Summen, und das Staatsakt-Presseblatt schiebt unten links nach: Moritz Baumgärtner (Drums), Jari Freydank (Percussions, Vocals), Tobi Cordes (Bass), Ramin Bijan (Gitarre, Gesang), Felix Müller (Gitarre, Gesang), Jerome Bugnon (Posaune), Richard Koch (Posaune), Susanne Folk (Saxophon), Michael Mühlhaus (Keys, MD) und eben Maurice Summen (Gesang) bilden das Live-Kollektiv Maurice & Die Familie Summen. Angekündigt haben sich Hip, Hop, Funk, Soul, Steine, Postpunk, Zeitgeist und viele tänzerische Grundkurselemente für das geneigte Konzertpublikum. Im Vorab-Hit „Zeit zurück“ bekommt Deichkinds Kryptik Joe einen klugen und klug platzierten Auftritt. Gekontert wird der visuelle Genuss durch gewolltes Klötzchen-Störfeuer tatsächlich so weit, dass man die beinahe fünf Minuten Laufzeit nur unter Augenkrämpfen durchsteht. Bestes eingebautes Lösungsmittel von den alltäglichen Displays daheim. Also rein ins Konzert da draußen in der richtigen Welt. Wo sich Summen auf der Tour im Herbst hoffentlich ebenso so herrlich als Fleisch gewordener Uhrzeiger seiner selbst präsentiert.