Wenn Yello, wie oft behauptet, jemals oder auch schon immer ihrer elektronischen Zeit voraus waren, dann muss auch die Frage erlaubt bleiben, welcher Zeit denn eigentlich genau? Zur Betrachtung zu dieser Frage lässt sich das ursprüngliche „The Race“-Video aus Peter Illmanns Formel-1-Stall hinzuziehen. Und einfach mal in die Live-Situation 2017 transportieren. Solche Fragen, wie oben gestellt, beantwortet das zwar auch noch nicht. Trägt aber die wirre Faszination aus dem vergessenen digitalen Jahrzehnt mit der Acht vor der Null ins Heute. Auf den Punkt brachte es davor schon das mittelfrühe „You Gotta Say Yes To Another Excess“ als Albumspuren-Wegbereiter für die Jahre bis 1991. Bis Yellos „Rubberbandman“ auf dem Album „Baby“ nur Sekunden vom gefühlten Überhit „Jungle Bill“ entfernt war. Doch zu viele Menschen erinnern sich an das vergleichsweise eher schnöde „Oh Yeah“, dem visuell der Donald Sutherland aus „Die Körperfresser kommen“ Pate gestanden haben könnte. Wer die abgeschlossene Frühphase ausführlich kontrollieren mag, ist auf der Kompilation „Essentials“ aus 1992 bestens aufgehoben übrigens. Und die restliche Zeit bis heute? Boris Blank und Dieter Meier benötigten Spurenwechsel und andere Veränderungen. Doch eine latente Dankbarkeit für ihre Rückkehr umhüllt heute die Solisten-Jahre beider Wegbereiter. „Lost Again“ wäre der passende Track dazu. Die Tour im Spätherbst passt obendrein irgendwie gut zu ihrer Karriere.