„Unsere Geschichte ist eine Abfolge schlechter Gegenwarten“, sagte der Schriftsteller und Musiker Greg Tate unlängst in einem Interview über Afrofuturismus. Das Schaffen der Band Algiers kann als Antwort darauf verstanden werden. So nimmt es nicht wunder, dass die US-Amerikaner auf ihrem zweiten Album „The Underside of Power“ keinen Millimeter von ihrer Haltung abgerückt sind, die einem schon auf ihrem 2015er Debüt kraftvoll entgegen schlug. Die Zeiten sind schließlich nicht besser geworden. Und der Kampf muss weitergehen. Die düstere Musik kommt einerseits als zuweilen eklektisch anmutender Stilmix aus Gospel, Soul, Postpunk, Industrial und Noise daher. Dabei gelingt es ihr aber, eine Idee von Fortschritt zu entwickeln, die nur im Zusammenspiel verschiedener emanzipatorischer Kräfte funktionieren kann. Algiers holen nun auf der Bühne zum Befreiungsschlag aus, im Januar und Februar kann die geneigte Hörerschaft sich die Band hierzulande live vergegenwärtigen.