Dass alles relativ ist, ist spätestens seit Albert Einstein bekannt. Man sollte sich also vom Titel des aktuellen Albums von Chain & The Gang nicht abschrecken lassen: „Experimental Music“, das nunmehr sechste Album der Band aus Washington DC, wird in den Ohren eines eingefleischten Jazz-Fans wie feinster Pop klingen. Für den gemeinen Pop-Hörer wiederum enthält es womöglich zu viele Ecken und Kanten. Mastermind Ian Svenonius hat schon bei seinen früheren Bands wie Nation of Ulysses, The Make-Up oder Weird War für mehr Soul-Spirit und Arschwackeln gesorgt, als sonst in der Indie-Szene üblich. Chain & The Gang bieten nun knallbunten Sixties-Garage-Indie-Funk-Pop mit Köpfchen. Denn frei nach dem Motto „Move Your Ass And Your Mind Will Follow“ hat Svenonius immer wieder bewiesen, dass er nicht nur einen guten Hüftschwung hat: in seinem empfehlenswerten Buch „Supernatural Strategies for Making a Rock 'n' Roll Group“ schafft er es ganz locker, mit der Kraft seines Geistes Räume zu krümmen. Und die Wände krümmen sich im Übrigen auch auf seinen Konzerten: hin da!