Sollen sich bitte verziehen, diese gefährlichen, deprimierenden, depressiven Verstimmungen. Davon kann sowohl Antilopen-Gang-Drittel Danger Dan gleich ein ganzes Album voller Lieder drüber rappen, als auch der Verfasser dieser Zeilen schreiben. Damit das kurz geklärt wäre. Schwäche zeigen also unter den Diggas der deutschen Sprechgesänge. Ironischerweise als Teil der viel zu wenigen, für die Haltung nicht nur die Halbwertszeit und den Inhalt einer Punchline besitzt. „Reflexionen aus dem beschönigten Leben“ startet auf Solo-Albumlänge standesgemäß noch im leicht angedeuteten Autotunemodus, nimmt später einmal auch die gesamte Antilopen-Crew mit ins Boot, kann auch ein bisschen Blues und ohne jeden Zweifel allerhand aus den dunklen Seiten der Nächte und Mächte. Wieviel davon einen autobiografischen Hintergrund oder in den Therapiestunden Danger Dans seine Quelle hat? Vollkommen nullrangig. Wenn eines auf „Reflexionen aus dem beschönigten Leben“ eben so gar nicht wichtig ist, dann die Differenz aus dieser Armlänge Privatsphäre. Sackstarke Perspektiven eines Vaters auf juvenile Genderverhandlungen und die herrlich reflektierte Leipziger „Prinzentragödie“ (gemeinsam mit Sebastian Krumbiegel) fächern die Bandbreite dieses Albums derweil weiter auf als eine Ghettofaust ihre fünf Finger. Und drehen im gleichen Atemzug auch mal die emotionalen Machtverhältnisse um. Zumindest für den, der zwischen den Zeilen zuzuhören fähig ist. Die Danger Dan-Clubtour startet im September. Tickets überall, außer bei den Krankenkassen.