„Musiker interessiert am Theater, dass es dort noch Geld gibt“, sagt Jens Friebe in der Spex-November/Dezember-Ausgabe 2018. Kurz vor dem Sprung über den allerletzten Seitenrand des Magazins also. Aber das ist ein anderes Thema. Im Subtext der Aussage könnte etwas mit „Nackte Angst, zieh' dich an, wir gehen aus“ stehen. Auf dem aktuellen Album „Fuck Penetration“ bahnt sich ein Wechselstrom aus deutsch- und englischsprachigen Ideen den Weg durch das Dickicht. Beinahe vorbildlich plastisch vor Augen und Ohren geführt im Unkraut-Titel „Only Because You're Jealous Doesn't Mean You're In Love“, der so entwaffnend halb und halb in jeder sprachlichen Hinsicht recht hat. Wo sich der britische Feingeist schüttelt, freut sich der deutsche Motto-T-Shirt-Händler über neue Motive. Und Friebe sonst so? Er gehört seit dem Moment der allerersten „Gespenster“-Töne auf „Vorher Nachher Bilder“ anno 2004 zu den mit weitem Abstand spannendsten Künstlern, die dieses Land unter seiner Oberfläche hervorgebracht hat. Auf Tour kommt er im Januar.