Finger in die Luft, wer alles immer noch ein bisschen der Richard (Rick) Arthur McPhail-Kapelle Glacier (Of Maine) nachweint. Gut, das sind doch einige. Und um gleich vorweg mit der Hoffnung aufzuräumen, Mint Mind könnten als neues Trio mit dem vierten Tocotronicer als Bergführer nahtlos anknüpfen: Nein. Was völlig in Ordnung geht, denn das im Januar erscheinende Mint Mind-Album „Thoughtsicles“ nimmt seinen steinigen Weg von den Glacier-Hochplateaus zurück in den dreckigen und unaufgeräumten Partykeller meist im Sprint, schreckt nicht vor wütenden Eruptionen zurück („Brother, You're Not My Brother“), bleibt allerdings zeitlich ebenso in der Vergangenheit der ausgehenden Sechziger. Das hat dann genauso BRMC-Momente wie irgendwas mit Dinosaur Jr. Oder es gilt in Anlehnung an ausgerechnet ein schönes Huey Lewis-Songzitat: Fuzz, fuzz, fuzz goes the bumble bee. Und weil wir uns gefühlt in einer Ära bewegen, die noch zwei definierte Albumhälften kannte, kommt das episch klagende „Thoughtsicles“ als zehneinhalbminütige Eklipse kurz nach der gefühlten Mitte und legt eine Menge Gewicht in Hälfte Zwei ab. Darf dann live übrigens gerne doppelt so lange werden oder höher. Nerds erfreuen sich derweil an einem Gastauftritt Zac Johnsons (Ex-Readymade, Ex-Tobacco) oder an der mehr oder weniger versteckten Hidden-Track-Überraschung „A New England“. Honi soit qui mal y pense. Live in ausgesuchten kleinen Clubs ab Januar. Vor oder nach dem Brexit.