Die Welt dreht sich im Kreis! US5 entfachen einen neuen Boyband-Boom, Monrose starten als Girlie-Stars durch, Sido und Co. bringen den eigentlich längst ausgelutschten Gangsta-Rap nach Deutschland. Und weil sich selbst Bands wie Take That oder die No Angels reanimieren, ist es eigentlich keine große Überraschung, dass es mit Hinder nun eine Band gibt, die mit einer Musik Erfolg hat, die man eigentlich schon längst in den Tiefen der ungelösten Musik-Verbrechen vermutet hätte. Neo-Grunge oder Alternative-Pop hieß es mal und heißt es immer noch. Ein Stil, mit dem uns Bands wie 3 Doors Down, Nickelback oder Creed anfangs unterhalten und am Ende nur noch gequält haben. Hinder und besonders den Amerikanern ist das aber egal, bei ihnen überleben der Schmalz und das Klischee jede Qualitätssicherung. Anders ist es nicht zu erklären, dass dieses Album in den USA bereits Doppel-Platin erreicht hat. Dabei gibt es auf „Extreme Behavior“ wirklich nichts, was diesen Erfolg nur im Ansatz rechtfertigt. Ganz im Gegenteil, jeder Song überschreitet nicht nur die Grenze zur Belanglosigkeit, jeder Song siedelt sich auch voller Begeisterung in der tiefsten Ecke dieser ein, prahlt mit Kitsch und Einfältigkeit und steht voller Überzeugung zu seiner fehlenden Einzigartigkeit und übermäßigen Langeweile. Denn ob die Jungs eine Ballade nach der anderen trällern oder mal ein wenig auf die Tube drücken – kaum ist die Nummer vorbei, ist sie auch wieder vergessen. Wie die neulich beendete Tour …