„The Chemicals Between Us“ war schon vergeben. Hätte aber mindestens genau so mehr oder weniger treffend über den 79 Minuten und respektablen 41 Sekunden gestanden. Volle Auslastung also in der Quantität. Mehr geht nicht. Und sonst so? Mit King Crimson und den Secret Machines wird tief in die Zitatesammlung gegriffen. Mars Volta als Eckpunkt schraubt den Anspruch nicht eben weniger hoch. Dazu eine selbst gewählte künstlerische Anonymität, die dem Hörer keinerlei Nebenschauplätze bietet, sondern voll auf das ausgebreitete Postrock-Geschehen lenkt. Auf welchem wiederum man sich hin und wieder die charakteristisch ausgefeilte Stimme der Gewichtsklasse z.B. eines Aydo Abay wünschen mag. Dennoch, was die vier Hamburger hier vertonen, ist und bleibt ein feudaler Bandenkrieg inklusive diverser Fluchtversuche in die entlegensten Winkel Hirntätigkeit. Fernab vom Gniedelism der langweiligeren Sorte, aber auch nicht abendfüllend über die gesamte Strecke packend. Wer allerdings alleine schon Anwärter auf den bisherigen Songtitel des Jahres ist („No One Saves New York“) heimst, einen klaren Sympathiebonus ein. Da darf man am Rande auch das rundum gelungene Artwork erwähnen, welches sich auf der Homepage der Hamburger Band in konsequenter Logik fortsetzt. Dem im letzten Sommer erschienenen Album folgt nun eine Tour!