Vor wenigen Wochen erst reisten Sum 41 durch ausverkaufte Hallen und spielten schweißtreibende Konzerte. Neben alten Klassikern wie „Still Waiting“, „Over My Head“ oder „Fat Lip“ und einem gelungenen Misfits-Cover („Attitude“) stimmten sie auch einige zu der Zeit noch nicht veröffentlichte Nummern vom neuen Album „Underclass Hero“ an und machten schon einmal klar, dass sie ihren musikalischen Weg konsequent weitergehen. Schon auf ihren letzten – tollen – Alben verabschiedeten sie sich Schritt für Schritt vom albernen Pop-Punk der Anfangstage. Nun sind sie endgültig erwachsen – doch noch immer Punk, noch immer Pop, noch immer toll. Denn natürlich gibt die zum Trio geschrumpfte Band auch heute noch mächtig Gas und begeistert uns mit fixen Pop-Punkern wie „Speak Of The Devil“, „March Of The Dogs“ oder „Confusion And Frustation“, die sicher das Niveau von Hochkarätern wie Pennywise besitzen. Gleichzeitig aber versehen sie nahezu jeden Song mit einer düsteren Note, überraschen mit kleinen, aber gekonnten Spielereien und zeigen, wie aufregend guter Punkrock sein kann. Drei Akkorde? Das war einmal. Was ebenfalls war, ist der Metal-Einschlag, der besonders auf dem letzten Sum 41-Album „Chuck“ recht offensichtlich war, auf „Underclass Hero“ aber nahezu komplett verschwunden ist. Lieber versuchen sich Deryck Whibley, Cone McCaslin und Steve Jocz an akustischen Songs wie „So Long Goodbye“ oder „With Me“, schreiben Balladen wie „Dear Father“ oder „Best Of Me“ und erinnern mit dieser Stilvielfalt, diesen Veränderungen und nicht zuletzt dieser Qualität unheimlich deutlich an eine Band namens Green Day und deren Album „American Idiot“. Was sie natürlich nicht davon abhält, weiterhin alberne Videos zu drehen …