Wer am Ende von „Elegies To Lessons Learnt“ einfach nur noch wieder runter kommen möchte, sucht nach den Tindersticks im musikalischen Fahrplan. Wem Klage, Sehnsucht und grotesker Schwermut noch nicht genug Beton um den Hals bedeuten, fährt mit Mogwai oder Godspeed You Black Emperor auf dem Nebengleis fort. So und nicht anders ist das. Thank you for travelling with Singer Richard Dawkins und seiner Bande. „Progress Reform“, die EP vom vergangenen Jahr, war mit ihren gerade mal 30 Minuten Streckenlänge nur die Hälfte dessen wert, was jetzt an schweren Gütern aufgefahren wird. Unter deren Last, einer Illustration aus Gitarrenwänden, Streichern und betäubenden Bläsern, werden Augenblicke aus der Geschichte zu fast monumentalen Bildern hochstilisiert. „Spencer Perceval“ z.B. handelt von einem ermordeten britischen Premier des 19. Jahrhunderts und bringt als Single-Auskopplung mit neuneinhalb Minuten ausgeprägt selbstbewusstes Breitwandformat mit. Tragik formt sich bleischwer in Titeln wie „Death of an Idealist“, der Antithese zu Nicholas Edward Cave („Death is the End“) oder dem Opener „We all fall Down“. „Die Ursprünge der Elegie liegen im Dunkeln.“ Diese wahrscheinlich unfreiwillig zweideutige Behauptung findet sich auf Wikipedia. Trifft ähnlich präzise die Wahrheit wie der Zentrierstift das Mittelloch vom runden Vinyl. Episches Post-Rock-Theater vor gedacht nebliger Kulisse. Some British folks call it „Masterpiece“! Wieviel Novemberregen dieses Album eigentlich verträgt? Die Tour zum Kollaps der Synapsen wie von Geisterhand startet ab Mitte eben jenes halbdunklen Monats November…