Sei Indie-Snob, gehe des Nächtens über dein eigenes Los und ziehe niemals dafür Kohle ein. Auffällig unauffällig wollen Los Campesinos im Platten-Monopoly per Presse-Dekret vor allem eines mitteilen: Annäherung an die Verweigerung! Elitäres Fundamentalistentum aus der Sparte „Idealismus unterschreibt keine Plattenverträge“. Und wenn doch? Dann hat man selbstredend natürlich das „richtige Label“ (Wichita) gefunden und verkauft mitnichten seine eigenen Ideale an den Vertragspartner. Wir konstatieren: Los Campesinos haben den Quell der Weisheit gefunden und das große Fressen begonnen. Davon mal abgesehen teilt das musikalische Politbüro seine Instrumente unter sieben Köpfen auf. Violinen und Glockenspiel inklusive. Inspiriert von den klanglichen Schräglagen Pavements oder der Broken Social Scene, als deren legitimierte Post-Vorabversion sie durchgehen könnten. Dass Los Campesinos sich darüber hinaus im studentisch stilsicheren Kunst-Artwork sehr wohl um Augenscheinlichkeit bemühen, Lieder aus kryptischen Metaphern basteln und alles dissen, dessen Tauglichkeit unter ihrer eigenen ausgeprägten Selbstzufriedenheit dümpelt, macht den kommerziellen Misserfolg nicht eben unwahrscheinlicher. Oder um die Band mit ihren eigenen Worten zu zitieren: „Death To Los Campesinos“. Was indes schade wäre. Live Ende Februar!