Einigermaßen gewöhnungsbedürftig sind die stilistischen Wandlungen von Eric Sardinas im Vergleich zu seinem letzten Album „Black Pearls“ ausgefallen. Beispielsweise hätte man die verblüffend häufigen Trällerbeiträge seines neuen weiblichen Hintergrundchores so eher auf einem mittelalten Van Morrison- oder gar Kid Creole-Album erwartet. Bleibt natürlich Geschmackssache, ebenso wie die weiteren Experimente auf diesem Album: Ist „All I Need“ noch ein fetziges Raubein, so hat etwa „Gone To Memphis“ durch die Backing Vocals schon einen gehörigen Soul-, Gospel- bis Motown-Anteil. Zwischen diesen Polen und dem guten alten Blues bewegt sich Erics Vierte ständig – der extremste Ausreißer ist dabei wohl das poppig-flotte Elvis-Cover „Burning Love“, weiland von Dennis Linde für den „King“ geschrieben. Doch da der schöne Eric immer noch oft genug den Slide-Hexer vorkehrt (vgl. z.B. „This Time“, „Just Like That“), bleibt am Ende der Kritikerdaumen in Mittellage. Überhaupt ist Sardinas ja bekanntlich ein Gericht, das am besten live genossen wird. Dazu ist jetzt gerade, aber nur noch bis zum 10.04. auch bei uns wieder Gelegenheit. Besonders auf das Zusammentreffen vom ja ebenfalls ein elektrisch verstärktes Akustik-Instrument (Gibson Dobro, die er manchmal auch in Flammen setzt) mit dem Akustik-Shred-Brandstifter Monte Montgomery beim Bonner „Harmonie“-Konzert darf man bei diesen Vorzeichen wirklich gespannt sein….